Das berühmte "Benzin im Blut" bekam Hermann Rodi schon bei seiner Geburt 1950 in Ulm in die Wiege gelegt. Später absolvierte er zunächst eine 3,5-jährige Lehre zum Orthopädiemechaniker - "um zu verstehen, wie der rechte Gasfuß funktioniert" - und ließ dann bis 1973 eine Kurzlehre zum Kfz-Mechaniker folgen.
In der Zwischenzeit erlebte er 1968 bereits seinen ersten "Abflug" in seinem Fiat 600 bei einer Privatralley im Wald, der ihm die bis heute andauernde Begeisterung für den Rennsport jedoch nicht nehmen konnte. 1971 begann Hermann Rodi seine weitere Rennfahrerkarriere in einem Formel V 1300 (Fuchs) bei Bergrennen. Nach einer Saison, in der er einmal auf Platz drei auf das Podest fuhr und zwei extreme Abflüge ohne größere Verletzungen überstand, wechselte er in die Tourenwagenklasse.
Dort ging es 1972 für Hermann Rodi mit seinem NSU-TT 1300 bei Rundstrecken- und Flugplatzrennen erfolgreich weiter, denn nun konnte er auch die ersten Siege für sich verbuchen. Im weiteren Verlauf der 1970er Jahre übernahm Rodi zudem das Lenkrad eines Ford Escort (Twin Cam Motor) und absolvierte Langstreckenrennen in seinem Simca Rally2 1300 auf dem Nürburgring, ehe er 1981 für ein Jahr auf den zweisitzigen Brixner NSU umstieg.
Zwischen 1983 und 1990 lenkte Hermann Rodi dann verschiedene Formel- und Tourenwagenfahrzeuge über die unterschiedlichsten Kurse weltweit, sammelte zahlreiche weitere Kilometer auf dem Asphalt und durchlebte alle Höhen und Tiefen eines Rennfahrers. Nach einer fünfjährigen Pause wagte Hermann Rodi 1995 schließlich erneut den Einstieg in das Cockpit eines Formel V Boliden (neue Version) und kam, anders als noch 1971, nun bestens mit dem Auto klar. Prompt wurde dies 1996 durch das Erlangen der Vizemeisterschaft in der Formel V Deutschland honoriert.
Heute kann der passionierte Motorsportler auf unzählige Rennszenen auf Strecken wie dem Nürburgring (GP und Nordschleife), dem Sachsen- und Lausitzring, Oschersleben, Spa, Zolder, Dijon, Imola, Monza, Zandvoort, Assen, dem Salzburgring, Brünn, Most, Brands Hatch und Silverstone zurückblicken. Was reichlich blieb, sind Erfahrungen und Gefühle, die nur ein Pilot des Rennsports kennt.